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SCANDLINES: grüne Fährschifffahrt - Überlegungen Rotorsegel auf den Hybridfähren der Strecke Rostock-Gedser zu montieren.

Scandlines sieht Grün – neue Thruster auf Puttgarden-Rødby, Rotorsegel auf Rostock-Gedser und Frühjahrscheck der Passagierfähren. Die Hochsaison steht vor der Tür und Scandlines ist gut gerüstet, um den zahlreichen Reisenden den gewohnt guten Service auf den Überfahrten zwischen Deutschland und Dänemark zu bieten.

2018 war Scandlines’ Geschäftsbetrieb durchaus stabil. Mit einer Steigerung von gut 11 Prozent auf der Strecke Rostock-Gedser und gut fünf Prozent auf Puttgarden-Rødby konnte sich vor allem der Frachtbereich positiv weiterentwickeln. „Auch unsere beiden Hybridfähren auf der Strecke Rostock-Gedser legten ein solides Ergebnis an den Tag – im Sommer beförderten sie zum ersten Mal mehrmals über 16.000 Passagiere an einem Tag“, berichtet Gerald Lefold, Geschäftsführer der Scandlines Deutschland GmbH.

Bei diesen Zahlen bleibt ein gelegentlicher Boxenstopp natürlich nicht aus. Im Frühjahr stand der erste geplante längere Werftaufenthalt für die „Berlin“ an, seitdem sie nach Fertigstellung die Fayard Werft auf der dänischen Insel Fünen vor gut drei Jahren verließ. Während des Werftaufenthalts fuhr die „Kronprins Frederik“ problemlos als Frachtfähre auf der Strecke Rostock-Gedser, um das Schwesterschiff „Copenhagen“ zu entlasten. Dabei testete die „Kronprins Frederik“ das neue Fährbett 1 in Gedser – auch hier lief alles wie am Schnürchen.

Auf dem Programm in der Werft standen die reguläre Klassenbesichtigung der „Berlin“, die alle zweieinhalb bis drei Jahre vorgenommen wird, sowie einige geplante Reparatur- und Wartungsarbeiten, wie ein Unterwasseranstrich mit algenabweisender Farbe. Auch der Austausch des Thrusters auf der Backbordseite konnte ohne größere Probleme gemeistert werden. Ein Reserve-Thruster von Kongsberg Maritime (ehemals Rolls Royce) in Norwegen wurde umgehend zur Werft geliefert und montiert, sodass die „Berlin“ gut gerüstet in die Hochsaison starten konnte.

Das erste Halbjahr 2019 fiel für die Reederei wie gewohnt stabil aus, obwohl die Lkw-Mengen nicht ganz das Niveau des Vorjahres erreichen konnte. Im Pkw-Verkehr haben wir bis zum 30. Juni 2019 die Mengen des Vorjahres leicht übertroffen. Die Geschäftsführung gibt sich positiv: „Die Hochsaison steht vor der Tür und Scandlines ist gut aufgestellt, um wie in den vergangenen Jahren ein gutes Resultat und nicht zuletzt einen guten Service für alle Reisenden zu bieten“, so Heiko Kähler, Geschäftsführer der Scandlines Deutschland GmbH.

Seit dem Verkauf der Reederei an ein Konsortium bestehend aus drei Infrastrukturfonds im vergangenen Jahr wurde der Fokus bei Scandlines direkt auf Grün gerichtet. „Wir sind sehr froh darüber, dass für Scandlines‘ Investoren grüne Initiativen so hoch im Kurs stehen“, so Heiko Kähler.

Bei den grünen Initiativen wurde die erste Maßnahme bereits beschlossen: alle 16 Thruster – die Antriebssysteme der Fähren – auf Scandlines‘ Hybridfähren der Strecke Puttgarden-Rødby werden mit neuen Thrustern ausgetauscht, um die Umweltbelastung zu vermindern. Mit der 13 Mio. EUR Investition werden der Unterwasserschall und Vibrationen verursacht durch Scandlines‘ Hybridfähren auf der Strecke Puttgarden-Rødby zum Nutzen des maritimen Lebens in der Fehmarnbelt Region reduziert. Zudem werden durch den homogeneren Flow des Wassers während des Antriebs Emissionen wie CO2 verringert.

Auch auf der Strecke Rostock-Gedser gibt es grüne Neuigkeiten. Gemeinsam mit der Rostock Port GmbH und dem Fraunhofer-Institut der Universität Rostock ist Scandlines Partner in dem vom Bundesministerium für Verkehr und digitale Infrastruktur (BMVI) geförderten Logistikprojekt „Simulationsgestützte Optimierung der Abfertigungsprozesse moderner RoRo-Schiffe in Fährterminals“ mit dem Ziel, die Abläufe beim Beladen der Fähren zu optimieren.

„Basierend auf einem simulationsgestützten Assistenzsystem sollen im Ergebnis des Projekts die Beladeprozesse unserer Hybridfähren auf dem Rostocker Fährterminal effizienter gestaltet werden, um die Geschwindigkeit und die damit verbundene Emissionsbelastung unserer Fähren während der Seepassage so gering wie möglich zu halten“, erklärt Heiko Kähler.

Ferner gibt es Überlegungen, Rotorsegel auf den Hybridfähren der Strecke Rostock-Gedser zu montieren.

Ein Rotorsegel ist die moderne Version des Flettner-Rotors und die Technologie basiert auf dem Magnus-Effekt. „Durch die Installation von Rotorsegeln kann der CO2-Ausstoß auf Rostock-Gedser um vier bis fünf Prozent verringert werden. Unseren Fokus fest auf die grüne Fährschifffahrt gerichtet, planen wir den Gebrauch der Dieselmotoren an Bord weiter zu reduzieren und lassen die Fähren auf Rostock-Gedser stattdessen quasi mit Windkraft fahren“, so Heiko Kähler.

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