Search:

Cruise News - Maritime News

ADLER EXPEDITION MS QUEST: 4-Tages-Expedition von List/Sylt nach Hamburg, 25.7. - 28.7.2020 - Reisebericht

c.R.Steding

„Mit etwas Glück bekommen wir vielleicht ein paar Kegelrobben oder Seehunde zu sehen“.

Die Rangerin führt uns auf unserem Rundgang auf Helgolands Düne in Richtung Nordstrand. Schon hinter der nächsten Biegung bietet sich uns ein atemberaubender Anblick.

Mehr als 250 Kegelrobben liegen aufgereiht wie eine riesige Perlenkette am Strand. Nie war mir bewusst, zu welch imposanter Größe diese Tiere heranwachsen. Sie in Natura und in ihrem natürlichen Lebensraum zu sehen ist einfach beeindruckend. Klar ist auch, mit denen möchte ich mich nicht anlegen. Aber dazu kann es gar nicht kommen, denn die Tiere sollen unbedingt ihre Ruhe haben und wir bleiben auf Distanz.

Auf der Südseite erwartet uns ein ähnliches Bild. Eine große Gruppe Seehunde hat es sich hier bequem gemacht und genießt die Sonne, als könnte es nichts Schöneres geben. Ein friedliches Bild, das sich auch auf den Betrachter überträgt.

c: Rainer Steding

Dieser Besuch auf Helgoland ist eines meiner Highlights der ersten Expeditions Kreuzfahrt der MS Quest in deutschen Küstengewässern.

Dieses Schiff wurde als Grönland-Fähre konzipiert und war in jüngster Vergangenheit als Expeditionsschiff rund um Spitzbergen unterwegs.

Für gut 2 Monaten versieht sie nun ihren Dienst ab Hamburg ins deutschen Wattenmeer über Helgoland bis hoch zur Insel Sylt.

Sven Paulsen, Inhaber der Reederei Adler-Schiffe, charterte sie in Corona-Zeiten, in denen Hochsee-Kreuzfahrten stark eingeschränkt bis gar nicht stattfinden.

Mit knapp 50 Metern Länge, 11 Metern Breite und einem Tiefgang von ca. 3,50 Meter ist sie ein für dieses Gewässer bestens geeignetes Schiff.

c: Rainer Steding

Die 24 Außenkabinen in den Kategorien „Komfort“, „Komfort Plus“ und „Superior“ haben eine Größe von 9 qm bis 12 qm und je 1-2 große Fenster.

Sie wurden 2018 renoviert und bieten Platz für 47 Passagiere. Alle Kabinen verfügen über ein Duschbad mit Spiegelschrank und Fön, ausreichend Stauraum und einem Safe für die Wertsachen.

c: Rainer Steding

Die Panorama-Lounge bietet den Gästen bei einem 270 ° Rundumblick die Möglichkeit, die Reise auch bei nicht idealen Wetterverhältnissen geschützt und trocken genießen zu können.

Wer sich den Wind um die Nase wehen lassen möchte, kann es sich in einem der Klappstühle am Bug des Schiffes gemütlich machen.

c: Rainer Steding

Am Abend gibt es ein 3-Gänge Menü, bei dem der Gast zwischen drei Hauptspeisen wählen kann.

Eine Suppe und Salat vorweg sowie verschiedene Nachspeisen runden das kulinarische Bild ab.

Die Zeiten für die Mahlzeiten variieren, da sie immer auf die jeweiligen Unternehmungen des Tages abgestellt werden. Neben der Vollverpflegung werden auch kleinere Snacks gereicht. Zu den Mahlzeiten wird stilles Wasser serviert.

Alle weiteren Getränke sind nicht im Reisepreis enthalten.

c: Rainer Steding

Die Schiffsführung liegt in norwegischer Hand, der Schiffsausrüster HMS ist für den Proviant zuständig und Royal Caribbean stellt das Service Personal.

Vom 25.7. bis zum 28.7. 2020 fand die Überführung des Schiffes von List/Sylt zum Hamburger Cruise Center Steinwerder statt. Von List aus ging es nach Amrum, wo das Schiff auf Reede lag, während die Gäste mit den auf dem Oberdeck untergebrachten Zodiacs (Schlauchboote) an Land gebracht wurden, um an einer Wattwanderung zur Insel Föhr teilzunehmen. Von hier aus ging es dann mit den Zodiacs zurück an Bord und weiter Richtung Helgoland.

Ab dem 29.7.2020 wird die MS Quest zu Expeditions-Kreuzfahrten von Hamburg aus starten und die Inseln Helgoland, Sylt, Amrum und Föhr sowie die Halligen Langeneß und Hooge ansteuern, bevor es auf der Elbe wieder zurück nach Hamburg geht. (5 Tage/4 Übernachtungen).

Geführte Touren sowie eigenständige Aktivitäten bieten die Möglichkeit, die Tier- und Pflanzenwelt dieser Region besser kennen zu lernen und einen tieferen Einblick in die klimabedingten Veränderungen und ihre Ursachen zu bekommen.

Ein dreiköpfiges Expertenteam bereitet die jeweiligen Exkursionen, die wie alle sonstigen Aktivitäten im Reisepreis enthalten sind, vor.

In den Abendstunden stehen die Experten den Gästen weiterhin zur Verfügung, um Erlebnisse und Erfahrungen zu vertiefen und sich auszutauschen.

Jeden Abend wird das Programm für den nächsten Tag vorgestellt. Wünsche der Passagiere können, falls möglich, berücksichtigt werden.

Die Expeditionen stehen unter der Leitung von Christian Kruse, einem Fachmann für Expeditionen in arktische Gewässer, der allen das Weltnaturerbe Wattenmeer und die Hochseeinsel Helgoland näher bringen möchte.

Das Schiff bleibt für die Gäste während der gesamten Reise der Bezugspunkt. Von hier aus starten in Kleingruppen die Exkursionen und hierher kehren sie im Anschluss zurück. Während der Unternehmungen liegt das Schiff meistens auf Reede und die Überfahrten zum Festland und zurück finden mit den Zodiacs statt. Die MS Quest verfügt über 6 dieser motorbetriebenen Schlauchboote, die in der Lage sind, alle Passagiere gleichzeitig zu befördern.

Bei der Buchung einer solchen Reise muss man sich darauf einstellen, dass es witterungsbedingt zu zeitlich veränderten Abläufen im Reiseplan kommen kann.

Das ist gut und richtig so, denn das Wohl und die Sicherheit der Gäste stehen für den Veranstalter im Vordergrund.

Diese Art Schiffsreisen ist nicht vergleichbar mit der Reise auf einem „normalen“ Kreuzfahrtschiff.

An Bord der MS Quest gibt es keinen Pool und kein Fitness-Center. Auch eine abendliche Show gibt es nur, wenn man selber aktiv wird.

Dafür hat man mit den angebotenen Veranstaltungen eine aktive Zeit in einer einzigartigen Natur, die einem die Besonderheit dieses Lebensraumes näher bringt.

Wenn einem dann am Abend das Glück hold ist und die Sonne blutrot hinter einer Hallig im Meer versinkt, ist das Gänsehautgefühl perfekt.Tage,die man nicht vergisst!

Corona Prävention:

Vor dem Betreten des Schiffes wird das Gepäck einer Sicherheitsüberprüfung unterzogen, die Temperatur der Passagiere gemessen und die Hände desinfiziert. Unter Deck ist außerhalb der eigenen Kabine eine Mund- Nasenbedeckung zu tragen, die zum Essen am Tisch abgenommen werden darf. In der Lounge sowie auf dem Oberdeck gibt es keine „Maskenpflicht“. Die Sitzanordnung im Restaurant und der Panorama-Lounge wurde so verändert, dass der Mindestabstand von 1,50 Meter eingehalten werden kann. Die Mahlzeiten werden nicht in Buffet-Form angeboten, sondern den Gästen direkt am Tisch serviert.

www.adler-expedition.de/

Autor: Rainer Steding

Show Archive »