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Cruise News - Maritime News

Neue SEA20-Studie: Hafenstädte müssen für intelligentere Schifffahrtspraktiken vernetzen andernfalls Klimakrisen allein bewältigen

c: HPA Lindner

Laut einer neuen Studie von SEA20 ist die internationale Zusammenarbeit zwischen Seestädten politisch notwendig, um die Schifffahrt vernetzter und nachhaltiger zu gestalten.

Ebenso wird laut der Studie eine umweltfreundliche maritime Infrastruktur immer mehr im Interesse der Stadtverwaltungen stehen.

Wichtige Hafenstädte sind dabei, SEA20 zu bilden – ein Städtenetzwerk, das eine nachhaltige Entwicklung des maritimen Sektors vorantreibt und zugleich als Sprachrohr der Stadt für eine internationale Regulierung wirbt. 

Da 90 % des Welthandels per Schiff und demzufolge in Häfen abgewickelt werden, spielt die maritime Infrastruktur eine wichtige Rolle in der Stadtplanung. Die jüngste Studie von SEA20 zeigt, dass ein wachsender Bedarf bei Städten, Hochschulen und der Industrie besteht, gemeinsam unnötige Emissionen und ungenutzte Möglichkeiten anzugehen, die die Schifffahrt für die Zukunft unserer Städte birgt. Der Wille hierfür ist da. Die mangelnde Kommunikation und Zusammenarbeit zwischen verschiedenen wichtigen maritimen Akteuren verhindert jedoch Fortschritte in einer Zeit, in der sich die Anzeichen und Auswirkungen der globalen Erwärmung immer deutlicher zeigen. 

SEA20 ist ein Netzwerk von Seestädten, die gemeinsam aufkommende Krisen im Zusammenhang mit einer schnellen Urbanisierung sowie mit Umweltproblemen angehen wollen. Bisher sind Helsinki, Hamburg, Rotterdam, der Staat Washington, Triest, Luleå, Vaasa und Genua dem Netzwerk beigetreten. 

An der Studie Mitwirkende heben den Datenaustausch als Beispiel für ein Effizienzsteigerungsverfahren hervor, das in anderen Logistikbranchen schon weit verbreitet ist, von der Schifffahrt jedoch noch nicht genutzt wird. So könnten durch den Datenaustausch Staus in Häfen beseitigt und die Emissionen in der Region drastisch reduziert werden.

„Es gibt ein Vertrauensproblem im maritimen Ökosystem, da unterschiedliche Akteure unterschiedliche Vorteile anstreben. Die Behörden betrachten Probleme aus ihrer Sicht, die Branche hat einen eigenen Blickwinkel und so weiter. Aber wie kann man Vertrauen aufbauen?“, sagt Xiangming Zeng, Associate Professor an der Shanghai Maritime University, in der Studie.

c: SEA20

Den Befragten zufolge gibt es aus technologischer Sicht bereits heute viele Lösungen, aber es mangelt an Gesetzgebungen und Anreizen, den Wandel schnell voranzutreiben. Ein weiteres wichtiges Ergebnis der Studie ist, dass es laut Industrie, Hochschulen und Stadtplaner eines breiteren öffentlichen Interesses und Drucks auf die Industrie und ihren Entscheidungsträgern bedarf:

„Die Schifffahrtsindustrie bietet enorme und weitgehend zu gering bewertete Möglichkeiten für die Bürger. Aus diesem Grund ist es wichtig, nicht nur verschiedene Gemeinschaften in die maritime Planung einzubeziehen, sondern auch ihr Engagement als treibende Kraft für Veränderungen, Hauptnutznießer und Einzelpersonen, die sich für eine nachhaltige Zukunft einsetzen, zu nutzen", sagt Joshua Berger, Governor‘s Maritime Sector Lead des Staats Washington.

Die Mitglieder der SEA20 sind sich einig, dass man über technologische Fragen hinausgehen muss, um auf diese Themen einzugehen. Laut der Studie sind die Ozeane auch das größte natürliche Ökosystem der Erde, weshalb das Überleben der Menschheit als Spezies daher von ihrer Erhaltung abhängt. Daher ist jetzt politisches Gewicht erforderlich, um wirksame Lösungen zu entwickeln und umzusetzen.

Städte müssen sich dringend zusammenschließen

Die Studie kommt zu dem Schluss, dass es in allen Seestädten universelle Bedürfnisse gibt, z. B. die Arbeit im maritimen Sektor mit städtischen Innovatoren zu verknüpfen und die Entscheidungsfindung zu optimieren, die zur Grundlage für einen gemeinsamen globalen Vorstoß werden könnte. Gemeinsame Innovationen könnten dazu führen, dass alle wichtigen Akteure in der gesamten Branche in eine nachhaltige Entwicklung investieren.

So ist die Standardisierung der Schlüssel zu einer Reihe von langfristig umgesetzten Lösungen. Wirksame Technologien und Strategien müssen zwischen Häfen und Städten ausgetauscht werden. Die Liste der potenziell erfolgreichen Fälle wächst bereits.

 „Die Transformation zu beschleunigen ist einfach: neues Denken, Talent und politischen Willen einbringen. Die Städte bringen all diese Fähigkeiten mit und wir glauben, dass es in ihrer Verantwortung und in ihrem Interesse liegt, diese auch zu nutzen. Seestädte sind die aufstrebende Mächte, wenn es um globalen politischen Einfluss geht, und in der perfekten Position, Einfluss auf internationale Regulierungsbehörden und die Industrie selbst auszuüben“, sagt Risto E.J. Penttilä, CEO von Nordic West Office und Koordinator des SEA20-Netzwerks.

Ein kontinuierliches Anliegen der Initiative ist es, Grundsätze zu entwerfen, die ihre Mitglieder in einer Reihe von erklärten Ambitionen vereint. Das SEA20-Netzwerk will bis September 2020 erste Entwürfe dieser Grundsätze vorlegen.   

Lesen Sie die Übersichtsseite, laden Sie die Studie herunter und beteiligen Sie sich.

Weitere Informationen und Interviewanfragen: ​

sea20@nordicwestoffice.com

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