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Solar-Katamarane sollen 2019 in Berlin starten: Die Berliner Fahrgastschifffahrt muss sich auf der Spree auf neue Konkurrenz einstellen.

c.Kiebitzberg

 Die Berliner Fahrgastschifffahrt muss sich auf der Spree auf neue Konkurrenz einstellen. Ab 2019 will ein neuer Anbieter mit Solar-Katamaranen auf dem Fluss unterwegs sein. Ausschließlich mit Sonnenenergie sollen die Fahrgastschiffe der Zukunft schließlich in der Bundeshauptstadt unterwegs sein.

Längst stehen die technischen Eckdaten für die Katamarane fest. Insgesamt 48 Solarmodule sollen laut der SolarWaterWorld AG auf dem als Katamaran gebauten Fahrgastschiff für einen sicheren Betrieb sorgen. Die fast 50 Module werden die gewonnene Sonnenkraft in eine komplexe Batteriebank speisen, die eine überragende Leistung von 52 Elektroautos bereitstellt. Mit 36 Metern Länge und sieben Metern Breite wird das solarbetriebene Schiff auf der Spree kaum zu übersehen sein.

Künftig sollen gleich zwei der Solar-Katamarane auf der Spree unterwegs sein. In Havelberg werden derzeit in der Kiebitzberg Werft die Pläne für die elektrischen Fahrgastschiffe vollendet. Wie die Initiatoren bekanntgaben, sollen die beiden Schiffe künftig unter dem Dach eines Joint Venture fahren, das aus einer Kooperation durch die Platzhirsch Stern und Kreis Schifffahrt sowie der SolarWaterWorld hervorgeht.

SolarCircle Line bietet einmalige Möglichkeit

Jeder der beiden Solarkatamarane soll in Zukunft bis zu 180 Personen eine entspannte Fahrt auf der Spree ermöglichen. Nach Angaben der Stern und Kreisschifffahrt stellt die SolarCircleLine für den etablierten Betrieb eine einmalige Chance dar. Demnach sei der Betreiber von Anfang an von der Idee begeistert gewesen. Die ausgereifte Solartechnik auf den beiden Katamaranen stellt sicher, dass die Schiffe zumindest bei Sonnenschein lediglich mit erneuerbarer Energie betrieben werden.

Für den Betrieb der Solarkatamarane wird die SolarCircleLine als neues Unternehmen aufgestellt. Zugleich ist es aber auch das Erste dieser Art, das ausschließlich auf Schiffe setzt, die mit Solarenergie fahren.  

 Diesel bislang am häufigsten eingesetzter Treibstoff

Im Minutentakt sind auf der Spree Fahrgastschiffe unterwegs, die beispielsweise Urlauber Berlin von einer anderen Seite zeigen. Die meisten dieser Schiffe fahren ausschließlich mit Diesel. Dabei ist der Verbrauch des fossilen Brennstoffs enorm. Etwa 20 Liter je Stunde werden von dem fossilen Brennstoff durch ein solches Fahrgastschiff verbraucht. Obwohl der hohe Dieselverbrauch eine enorme Umweltbelastung darstellt, sind nur die wenigsten Schiffe mit Katalysatoren sowie Partikelfiltern ausgestattet. Dabei könnten diese eine erhebliche Umweltentlastung darstellen.

Betroffen davon sind auch die meisten Schiffe der Stern- und Kreis-Schifffahrt-Flotte. Derzeit fahren unter der Fahne des Unternehmens insgesamt 31 Fahrgastschiffe. Gerade einmal vier sind allerdings mit Partikelfilter und Katalysator unterwegs. Laut Angaben des Betriebs gibt es bislang vielfältige Gründe für die mangelnden Filter. Einer davon sei jedoch der Aspekt, dass eine pauschale Lösung nicht für alle Schiffe umsetzbar sei. So würde immer eine individuelle und demnach auch recht kostspielige Lösung benötigt werden. Damit würden sich bei der Umrüstung für die Reedereien in der Bundesrepublik teilweise Kosten ergeben, die mit den finanziellen Aufwendungen eines neuen Schiffs vergleichbar sind.

Behördenmarathon vor der Umsetzung

Bevor die Solarkatamarane aber auf der Spree starten können, haben die Initiatoren einen regelrechten Behördenmarathon absolvieren müssen. Da solche Schiffe immer Prototypen sind, ist eine enge Zusammenarbeit mit der zuständigen Zulassungsbehörde wichtig. Weiterhin mussten die Verantwortlichen allein für eine Stromlademöglichkeit, die auf einem Steg nahe der Oberbaumbrücke geschaffen werden sollte, Genehmigungen von sieben Behörden einholen.

Darüber hinaus ist die Gesetzeslage für Fahrgastschiffe, die elektrisch betrieben werden, nicht zu 100 Prozent klar. So fehlen zum Teil wichtige Vorgaben. Dabei sollen die Solarkatamarane den mitfahrenden Gästen ein Höchstmaß an Komfort bieten. Akzentuierte Lichteffekte sowie ein modernes Interieur sollten ein ansprechendes Ambiente für die Schifffahrten schaffen. Beide Fahrgastschiffe sollen außerdem ein yachtähnliches Feeling bieten und vollkommen barrierefrei sein.

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